St. Galler Käse aus dem Toggenburg
Erkunde mit cheezy die Schweizer Käselandschaft. Ein Wanderbericht von Jürg Studer:
Nicht die senflose Bratwurst zieht mich als Zürcher ins St. Galler-Land, sondern Käse-Entdeckungen. Auf einer Rundtour von Lütisburg über Gonzenbach, Ganterschwil, Berg, Bütschwil und zurück gibt es mehrere Trouvaillen zu degustieren.
Ab der SBB-Station Lütisburg geht es los
Der Strasse nach Altgonzenbach entlang, bis Wandernde rasch die Thur erreichen. Ihr breites und somit hälftig begehbares Flussbett ist Erholungsgebiet der einheimischen Bevölkerung. Über eine alte Holzbrücke erreicht man das andere Ufer und vorbei zuerst an der Katholischen und dann Evangelischen Kirche, die den 1’800 Einwohnerinnen und Einwohnern aus Lütisburg und Umgebung dienen. Einmal auf der Höhe führt der Weg erneut ins Tobel, dieses Mal zum rechten Nebenfluss der Thur, zur Necker.
Richtung Berghof Käserei vom Käser Melchior Schoch
Kontinuierlich führt der Weg an der Sonne nach oben. Auch in der nächsten Ortschaft Ganterschwil haben die Gläubigen zwei Kirchen zur Auswahl. Über den offenen Feldern nach dem Dorf, zahlreiche Bauern sind am Grasen, kreisen Greifvögel. Gelegentlich werden sie von Krähen attackiert, doch können die Greifvögel sich blitzschnell umdrehen und ihre Krallen den herunterstürzenden Krähen entgegenstrecken. Erst auf dem Laubberg ist die Höhe erreicht, und bis zum Bergrestaurant mit der Käserei sind es noch wenige hundert Meter. Von der Gartenterrasse erkennt man den höchsten Schwyzer Berg, den Bös Fulen mit seinen 2801 m, der Blick schweift nun über die Glarnerberge, das untere Toggenburg bis nach Deutschland. Nicht nur die Aussicht ist spitze, sondern im Berghof die Käsespeisen aus der eigenen Käserei sowie die urchigen Gästezimmer sind hervorragend. Den Bio Hopp-Schwiz-Chäs empfiehlt die Ehefrau Vreni Schoch-Meier für den Käsesalat oder als eine der Spezialitäten den Alpenblumenkäse, der dem Jodlerclub gewidmet ist, aus dem 40 Sorten umfassenden Sortiment. Zusammen mit ihrem Mann Melch Schoch betreibt sie das Bergrestaurant mit der Käserei. Events wie der Chäserzmorge, der 1. August-Brunch oder die Raclette-Stobete sind im wahrsten Sinne des Wortes ein Genuss.
Besuch bei der Käserei Neuwies mit spannender Käse-Geschichte
Zum Glück geht es jetzt nach so vielen Köstlichkeiten fast nur noch hinunter. Steil führt der Weg anfangs über Wiesen und dann durch den Wald ins Bruedertöbeli, an dessen Ausgang eine kleine Kapelle steht. Bewegungsmelder sei Dank, denn wer in die halboffene Kapelle tritt, wird mit Musik empfangen.
Durch eine der wenigen Waldpartien erreicht man die Thur-Ebene und auf der anderen Seite steigt der Weg jetzt durch Bütschwil gegen hundert Höhenmeter an. Die zweite Käserei, diejenige von Neuwies, kommt in Sicht. Sie ist inmitten saftigen Weidelandes, die Basis für gesunde Kühe und damit qualitativ hochstehenden Käse; im benachbarten Bauernbetrieb rennen Hühner in Freilaufgehegen herum. Das eigentliche Verkaufslokal befindet sich rund 5 Minuten weiter, direkt nach der Bahnlinie. Hier werden regionale Spezialitäten der eigenen Landkäserei angeboten, hauptsächlich Halbhart- und Schnittkäse. Da is(s)t wahrlich für jeden Geschmack etwas Feines dabei – von cremig-mild, über Kräuteraromen, tannin-waldig sowie nussig, bis hin zu rezent und währschaft. Mit Leidenschaft ist das Entlebucher Ehepaar Philipp und Sandra Müller mit ihrem Team tätig und der Nachwuchs ist als Käseflüsterin, Käsetesterin und Gipfelstürmer ebenso eingebunden.
Der «Urgestein» hat eine lustige Entstehungsgeschichte: Kurz abgelenkt durch ein wichtiges Telefonat im Büro, vergass Philipp Müller, das Rührwerk abzustellen. Es rührte und rührte demzufolge ununterbrochen, bis dem Käsermeister die ungewohnten Geräusche auffielen, die so nicht sein sollten. Schnell kam er angerannt in die Käserei, doch das Malheur war im schon passiert – der Käse hatte eine spezielle Marmorierung … Aus diesem Fehler entstand die völlig neue Käsekreation, welche nun bewusst so hergestellt wird.
Wer sich mit den vielen Köstlichkeiten eindeckt, muss dann zum Glück nur 600 m bis zur Bahnstation Lütisburg gehen.
Das Wichtigste in Kürze
13.83 km, 3:49 h, 438 m hoch und 438 m runter.
Eine aussichtsreiche Rundtour im unteren Toggenburg mit lohnenswerten Halten.
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